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Petra und Erhard 2017 USA  

   

15.01.2017 Vor der Reise


Wer hätte das gedacht!? Das neue Jahr hat kaum begonnen und schon wird es wieder Zeit die diesjährige Reise zu planen.
Ziel ist dieses Mal wieder die USA, im Detail hier die Fahrt entlang des Highways Interstate 10 von West nach Ost.
Wir starten am 12.09. in Los Angeles und durchqueren den amerikanischen Kontinent bis nach Miami, wo wir am 11.10. wieder nach Hause fliegen werden. Den Flug haben wir heute gebucht. Wir werden mit Air Berlin fliegen. Entlang des Highway 10 werden wir auch diverse Abstecher zu interessanten Ausflugszielen machen, z. B. zum Saguaro-Nationalpark (große Kakteen), White Sands (Gipswüste), Carlsbad Caverns (Höhlen) usw., so müssen wir wieder detailliert planen, damit wir unseren Zeitplan gut schaffen, denn es sind doch so ca. 5000 km, die wir bewältigen müssen.

      US Reise 2017


Flug in die USA - 12.09.2017


Was für ein Tag! So was möchte man wirklich nicht immer erleben! Der Tag fing so gut an ... bis wir in Düsseldorf gelandet sind, dann es hieß es sofort 'der Flug nach USA fällt aus!'. Wir dachten nun, na ja, jetzt ist es soweit - Air Berlin ist pleite, doch später erfuhren wir, dass die Piloten streikten.
Wir hatten Glück und wurden umgebucht auf einen United Flug nach Frankfurt über San Framcisco nach Los Angelos. Dann hatte der Flug nach San Francisco Verspätung und wir bekamen unseren Flieger nach Los Angeles nicht mehr. Wir konnten zwar den Flug auf den nächsten Tag verlegen, doch wo sollten wir so spät abends noch hin? Per Festnetztelefon telefonierten wir rund um den Flughafen alle Motels und Hotels ab, aber nichts war frei. "No room available", hieß es nach jedem Anruf.

Nun ja, was bleibt uns übrig - wir schlafen auf einer Restaurantbank im Flughafen und warten auf den Flug morgen Früh um 6.00 Uhr.

Erster Tag in Los Angeles - 13.09.2017


Schlafen konnten wir in der Nacht fast nicht, aber wir hatten zumindest einen ruhigen und warmen Platz in "Peet's Restaurant" gefunden. Um 6.00 Uhr Früh ging dann unser Flug nach L.A. weiter. Er dauerte nur 1 Std.

Dann schnell mit dem Shuttlebus zu Alamo, wo wir unser Auto abholten. Wir suchten uns einen weißen Chevrolet aus, schön geräumig und trotzdem gut zu handhaben im Stadtverkehr. Dann fuhren wir entlang des Pacific Coast Highways zu unserer Unterkunft, dem Kreuzfahrtschiff Queen Mary. Wir bekamen bald unser Zimmer und legten uns gleich hin.

Später dann machten wir uns auf und erkundeten unser Schiff. Die Queen Mary hat ja viel Geschichte zu bieten und es soll hier auch Geister geben. Wir gingen von einem Deck zum nächsten und später landeten wir in der Bar, wo wir noch etwas Gutes aßen und einen Cocktail tranken. Den hatten wir uns nach dieser ganzen Aufregung auch verdient!

Wir hoffen, dass nun ein wenig Normalität einkehrt und wir den Jetlag gut überwinden, damit wir morgen wieder unser gewohntes, geplantes Programm weitermachen können.

Zweiter Tag in Los Angeles - 14.09.2017


Nach einem sehr guten Frühstück auf der Queen Mary checkten wir aus und fuhren in Richtung der bekanntesten Strände von Kalifornien. Unser erstes Ziel war Venice Beach mit seiner Strandpromenade und dem berühmten Muscle Beach, ein Strandabschnitt, in dem man Gerätetraining im Freien machen kann. Hier soll auch schon Arnie Schwarzenegger trainiert haben. Wir setzten uns in ein Café und beobachteten die Leute. Das war höchst interessant. Nach einer Weile fuhren wir weiter nach Santa Monica Beach. Dort gibt es ein Pier mit vielen Künstlern, Geschäften, Restaurants und einem Vergnügungspark für Kinder. Wir spazierten auf und ab und hatten ein nettes Gespräch mit Ian, der in dem TV-bekannten kleinen Shop "End of Route 66" arbeitet. Wir hatten diesen kleinen Shop im Fernsehen gesehen. Am Santa Monica Pier endet die Route 66, die von Chicago nach L.A. geht.

Abschluss unserer Strandtour war Malibu Beach. Da kommt man aber nur eingeschränkt hin, da es nur wenige Zugänge zum Strand gibt. Die meisten Häuser, u. a. die der Hollywood Stars, sind ganz nah an den Strand gebaut. Malibu zieht sich entlang der Berge und überall stehen ganz nette Häuser, die keiner von uns wohl bezahlen könnte. Es gibt sie von einfach bis villen-mäßig und schloss-ähnlich.

Von Malibu aus fuhren wir den in der Nähe liegenden Sunset Boulevard entlang. Dieser zieht sich durch viele Stadtteile und ist wirklich sehenswert. Es ist dort sehr grün, sehr gepflegt und es sind überall wunderschöne Häuser. Wir standen bald im Feierabendverkehr und das war wirklich so, wie man sich das vorstellt. Auf dem Highway waren es pro Fahrrichtung bis zu 7 Spuren und alles war dicht. Es ging nur schleppend voran - entlang vieler Berge. Irgendwann kamen wir dann in unserem heutigen Quartier an - dem Hilton Hotel Universal City. Da ist es echt sehr nobel und es gefällt uns gut. Aber zahlen muss man hier für jede Kleinigkeit - Parken pro Tag 28.-- $, Wifi 7.95 $ für 24 Stunden, Frühstück 28.-- $. In vielen anderen Hotels ist das inklusive.

Am frühen Abend machten wir uns nochmals auf den Weg und fuhren mit dem Hotelshuttle zur Universal City, einem Unterhaltungs- und Gastronomiekomplex vor den Toren der Universal Studios. Wir drehten die Runde und es gab auch hier wieder einiges zu erleben. Vor allem die Universal Erdkugel am Eingang in vielen bunten Farben, Springbrunnen, in denen sich Kinder tummelten, der einzigartige Sockenladen von L.A., der Zuckershop mit vielen Überraschungen usw. Das war noch ein schöner Tagesabschluss.

Universal Studios Hollywood - 15.09.2017


Heute waren wir schon sehr früh auf den Beinen, denn wir wollten schon um kurz nach 8 Uhr in den Universal Studios in Hollywood sein. Wir verbrachten dort den ganzen Tag und arbeiteten uns von Attraktion zu Attraktion durch. Zu Beginn stand die Studiotour durch das Filmgelände auf dem Programm. Wir wurden über viele zur Zeit laufende Serien, die hier in den Hallen gedreht werden, informiert und erlebten 3D-Vorführungen mit King Kong, eine Springflut, eine Hai-Attacke und sahen Bates Motel aus dem Film 'Psycho' im Original. Es war mal sehr interessant hinter die Kulissen der Filmwelt von Hollywood zu blicken.

Den Rest des Tages verbrachten wir im Themenpark. Wir wandelten auf den Spuren von Harry Potter, den Minions, den Transformern usw., wir erlebten 3D-Abenteuer, eine Aktionshow von Waterworld, eine Vorführung über Spezialeffekte und schauten uns sonstige weitere angebotene Attraktionen an. Gegen Nachmittag war der Themenpark so voll, dass man sich kaum mehr richtig umdrehen konnte. Es fand heute die 'Halloween Horror Night' statt und da Freitag war, war entsprechend viel los. Halb Los Angeles war auf den Beinen.

Hollywood nach Palm Springs - 16.09.2017


Heute standen wir schon sehr früh auf und fuhren sofort zum Hollywood Boulevard. Noch war es fast menschenleer, später wurde man fast überrannt. Wir frühstückten bei Starbucks und hatten von dort einen wunderbaren Blick auf das Hollywoodzeichen in den Bergen. Anschließend gingen wir zum berühmten "Walk of Fame" mit den Sternen der Stars. Wir spazierten dem Boulevard hinauf bis zum TLC Chinese Theatre, früher Grauman's Chinese Theatre, wo sich viele Fuß- und Handabdrücke von Hollywood-Stars befinden. Es ist schon etwas Besonderes dort rumzuspazieren, wo sich bereits viele berühmte Leute aus Film und Musik aufgehalten haben.

Nach einiger Zeit fuhren wir weiter nach Beverly Hills. Wir erkannten sofort, dass hier alles etwas anders ist. Wir parkten in einem Parkhaus. Dort wurden wir empfangen und es gab einen Parkservice. Sie brachten das Auto weg und später wieder zurück. Ganz nobel - hobel! Gegenüber des Parkhauses war das berühmte Beverly Hills Wilshire Hotel, in dem der Film Pretty Woman gedreht wurde. Wir gingen im Hotel herum und sahen uns die Auslagen von vielen noblen Designern und Schmuckgeschäften an. Danach verließen wir das Hotel und flanierten auf dem bekannten Rodeo Drive - vorbei an Gucci, Tiffany, usw. Es fühlt sich schon ganz toll an, mal dort zu sein, wovon man immer nur hört oder im Fernsehen sieht. In Beverly Hills gibt es wunderbare Straßenzüge mit Palmenalleen und dahinter kleine Paläste in allen Variationen. Viele davon sind jedoch hinter Hecken versteckt oder nur über Privatwege zugängig.

Nach diesen Programmpunkten befuhren wir den bekannten Mullholland Drive. Dieser geht serpentinen-mäßig in die Berge von Santa Monica!

Weiter ging's dann Richtung unserer nächsten Herberge in Palm Springs. Wir fuhren stundenlang raus aus L.A., standen im Stau und ich dachte, dass diese Stadt mit den ewigen Vororten und weiteren anschlie&stzlig;enden Städten kein Ende mehr nimmt. Um ca. 19.30 Uhr kamen wir dann am Ziel an. Wir versorgten uns noch bei Walmart mit den nötigen Getränken und sonstigen Dingen. Unser heutiges Hotel ist das Hilton Garden Inn in Rancho Mirage bei Palm Springs.

Palm Springs - 17.09.2017


Den heutigen Tag haben wir entspannt und mit einem gutem Frühstück hier im Hotel begonnen. Endlich sind wir wieder im Plan mit unserem Programm und können alles entspannt angehen.

Der Tag stand im Zeichen des Nationalparks 'Joshua Tree'. Vor einigen Jahren waren wir schon mal da, doch wir konnten damals leider nur einen kleinen Teil anschauen. So fuhren wir heute bis in den Abend den ganzen Park ab und haben wunderschöne Bilder gemacht. Der Nationalpark ist ein Teil der Mojave Wüste und dieser spezielle Yucca-Baum (Joshua Tree) wächst vor allem hier. Im Park gibt es auch noch wunderbare Felsformationen und einen Kakteengarten. Wir sind heute alles abgefahren und haben es genossen mal richtig Zeit zu haben. Der Kakteengarten war wunderschön, aber ich muss gestehen, wir hatten es unterschätzt bei ca. 35 Grad eine kleine Wanderung durch die Wüste zu machen. Trotz Sonnencreme und Sonnenhut und viel trinken sind wir das natürlich nicht gewohnt und uns wurde dann anschließend schon ein wenig schummrig, doch das war bald wieder vorbei.

Im Ort 'Twentynine Palms', zu deutsch: 29 Palmen, haben wir uns gut gestärkt. Witzig ist, dass wir im selben McDonald waren wie vor einigen Jahren. Es fühlte sich schon an 'wie gehabt'. Vielleicht bekommen wir bald mal eine Stammkunden-Karte.

Gegen Abend fuhren wir in die Downtown von Palm Springs. Dort war noch einiges los. Auch hier gibt es einen 'Walk of Stars' zu Ehren von Stars, die in und um Palm Springs gelebt haben. Weiterhin war es interessant zu sehen, wie die Geschäfte und Restaurants hier mit der Hitze umgehen - sie haben ein installiertes Wassersprühsystem. Raffiniert!

Bei 34°C am Abend genehmigten wir uns noch einen schönen Absacker und ließen den Tag dann mit vielen schönen Eindrücken zu Ende gehen.

Palm Springs nach Prescott - 18.09.2017


Heute verließen wir Rancho Mirage und fuhren weiter auf dem Highway 10. Von Kalifornien ging es in den Bundesstaat Arizona. Kaum waren wir über die Landesgrenze hinweg, tauchten überall in der Landschaft große Kakteen auf. Landschaftlich war überall rund herum Wüste und ödes Land, dann wieder Berge und Steine und es war sehr heiß. Wir machten einen kurzen Halt in dem Dorf Congress. Wir kauften uns ein Eis in einem typisch amerikanischen kleinen Laden, wie man ihn überall auf dem weiten Land vorfindet. Das sind so kleine, voll klimatisierte Tante Emma Läden, die das Nötigste an Lebensmitteln haben, weil weit und breit sonst nichts zu bekommen ist. Da sagen sich gerne mal Koyote und Klapperschlange gute Nacht!

Wir kreuzten viele landschaftlich unterschiedliche Regionen. Unser Endziel war Prescott, wo wir bereits ein Zimmer im historischen St. Michaels Hotel mitten in der Altstadt gebucht hatten (Tagesetappe 450 km). Das Hotel liegt direkt an der Whiskey Row (deutsch: Whiskey Reihe), die eine sehr historische Bedeutung hat. Um 1900 fiel der komplette Straßenzug einem Feuer zum Opfer; er wurde nach und nach wieder aufgebaut mit vielen Saloons. In Prescott waren viele Goldgräber, Spieler, Freudenmädchen usw.., die sich hier in den Saloons vergnügten. Heute befinden sich hier noch historische Saloons, Kunstgalerien, Schmuckgeschäfte und Boutiquen.

Nach dem Einchecken ins Hotel machten wir uns nochmals auf dem Weg, um das historische Viertel zu erkunden. Zu guter Letzt landeten wir in Matt's Saloon auf ein Bierchen.

Prescott - 19.09.2017


Der heutige Tag ist nicht wirklich so verlaufen wie geplant.

Wir hatten eine unfreiwillige 'Besichtigung' des Yavapai Regional Medical Centers, dem Krankenhaus in Prescott. Ich bekam nach dem Frühstück massive Darmkrämpfe und wir wollten sicher gehen, was es ist und ob wir unsere Reise weiter machen können. So kam ich in die Notaufnahme und er wurde auf Herz und Nieren untersucht. Dr. Lampe behandelte mich und schickte mich zum CT, Röntgen, machte Blutuntersuchungen, EKG usw. Gott-sei-Dank, es war nichts Schlimmes, vermutlich Darmkrämpfe, weil die vielen frittierten, fetten Speisen nicht vertragen habe. Alle Leute, sowohl im Hotel als auch im Krankenhaus, waren sehr freundlich und hilfsbereit.

Das war schon ein ganz schöner Schreck, doch alles ist gut.

Ich bekam auf die Rechnung sogar 20% Rabatt, weil ich gleich bezahlte. Sie hätten mir auch die Rechnung nach Deutschland geschickt ohne vorherige Kaution, das hätten ich nicht gedacht. Aber Gott-sei-Dank wir sind gut auslandskrankenversichert, so werden die Kosten von der Versicherung übernommen.

Nachmittags waren wir wieder im Hotel und ich ruhte mich aus.

Ein aufregender Tag geht zu Ende!

Prescott nach Tucson - 20.09.2017


Heute machten wir uns wieder früh auf den Weg. Das Frühstück fiel spartanisch aus. Irgendwie hatten wir nicht richtig Hunger. Aber wir waren wieder guter Dinge. Auf ging's Richtung Sedona.

Unser erster Stopp dahin war das kleine, aber bekannte Örtchen 'Jerome'. Der Ort liegt ganz romantisch in den Bergen und in früheren Zeiten wurde hier Kupfer in diversen Minen abgebaut. Heute ist es als 'Ghost Town' bekannt. Es gibt viele Hotels, in denen es (angeblich) Geistererscheinungen gibt. Es wird auch eine touristische Geistertour angeboten. Des Weiteren sind in dem Ort viele Künstler und Galerien, in denen wir uns auch umgeschaut haben. Anschließend fuhren wir weiter durch zum Teil sehr karge Landschaften - weit und breit kein Mensch! Irgendwann wechselte die Vegetation und es tauchten meterhohe wunderschöne Kakteen auf.

Nach einiger Zeit sind wir in Sedona eingetroffen. Dort war es -wie schon bei unserem letzten Besuch- einfach toll. Die Gegend heißt Red Rock Country, weil rundherum überall rote Felsen, rote Berge und rote Erde ist. Viele Häuser sind aus rotem Stein gebaut. Sedona ist auch als die Esoterik-Stadt in Arizona bekannt. Es gibt viele Wahrsager, Handleser, ... und man könnte Touren zu sogenannten Vortex (Kraftorten) buchen. Wir aber spazierten die Hauptstraße nur auf und ab und machten kurz Pause. Auf der Weiterfahrt stoppten wir noch bei der Chapel of the Holy Cross, einer Kapelle, die mitten in die Berge bei Sedona gebaut wurde. Von der Kapelle aus hat man eine gigantische Aussicht!

Nach einem kurzen Besuch dort fuhren wir weiter nach Phoenix. Wir hatten leider keine Zeit in die Stadt hineinzufahren. Das ist eine Millionenstadt und ähnlich ein Molloch wie L.A., so ging es auf der 7-spurigen Autobahn nur langsam dahin, bis wir am Abend in Marana eingetroffen sind. Diese Stadt ist kurz vor Tucson. Morgen wollen wir zum Saguaro-Nationalpark.

Tucson - 21.09.2017


Der Tag stand ganz im Zeichen des Besuchs des Saguaro-Nationalparks in Tucson. Er besteht aus einem Ost- und einem Westteil. Wir haben beide besucht. Er ist berühmt für die größten Kakteen der USA, die Saguaro-Kakteen, die auch als Symbol des Amerikanischen Westens gelten.

Unser erster Anlaufpunkt war das Besucherzentrum im westl. Teil des Parks. Dort gab es Vorträge und Führungen durch den Park. Wir schauten uns eine Dokumentation der Indianer über die Bedeutung des Kaktus für ihr Volk an und machten dann eine 30-minütige Tour draußen mit dem Ranger, der uns viel über die Kakteen erklärte.

Dann machten wir uns auf den Weg zum Scenic Loop, einem Rundweg auf Schotterstraße. Man konnte immer wieder aussteigen, in den Park zu den Kakteen reingehen.

Wir fanden Kakteen mit Früchten vor, von denen wir auch naschen durften. Es gab blühende, junge, alte oder sterbende Kakteen. Es war so dermaßen faszinierend, dass wir ganz hingerissen waren.

Später fuhren wir zum anderen Teil des Parks am anderen Ende der Stadt. Dieser Weg dort war sehr gut ausgebaut, nur Teer-/Einbahnstraße und wir waren dort fast alleine. Es gab nur wenige Fahrzeuge, die auftauchten. So konnten wir viele wunderschöne Fotos machen und immer wieder mit dem Auto anhalten.

Gegen Abend fuhren wir zurück in den anderen Teil des Parks, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Gigantisch - die Bilder sprechen für sich. Wir waren und sind einfach nur begeistert von so einem wunderbaren Fleckchen Erde und vor allem dankbar, dass wir es sehen durften!!

Fahrt nach Las Cruces - 22.09.2017


Der Tag startete früh mit der Fahrt nach Tombstone. Tombstone ist als Westernstadt bekannt. Hier wurde vor allem Silber abgebaut und die Stadt lebte gut davon. Hauptattraktion ist natürlich der berühmte 'Gunfight at O.K. Corral', zu deutsch eine Schießerei am O.K. Corral. Hieran beteiligt waren der bekannte Wyatt Earp mit seinen Brüdern Virgil und Morgan und die berüchtigten und nicht gerade unschuldigen Cowboys, die Clanton- und McLaury-Brüder. Als ein Konflikt eskalierte, kam es zur berüchtigten Schießerei am 26.10.1881, die mehreren das Leben kostete. Dieser sogenannte Shootout wurde auch schon öfters verfilmt, einmal in dem Hollywoodstreifen 'Wyatt Earp' mit Kevin Costner.

Die Stadt ist richtig auf Wildwest 'getrimmt' und natürlich auf Tourismus. Wir kauften uns ein Ticket für eine Show, die die bereits oben genannte Schießerei nachstellt und zwar gleich neben dem Original-Schauplatz aus 1881. Das war ganz lustig. Später spazierten wir die ganze Stadt hinauf und hinab und schauten uns alles genau an. So hatten wir das 'berühmt-berüchtigte' Tombstone auch mal gesehen.

Wir fuhren nun weiter entlang einer 'scenic rout' Richtung Mexiko. Der Ort Douglas befindet sich an der mexikanischen Grenze und durch die Stadt führt eine Mauer. Trump braucht hier keine mehr zu bauen, die steht schon. Das Örtchen ist ziemlich heruntergekommen und davor und danach ist Niemandsland. Unser weiterer Weg führte durch eine sehr karge, einsame Landschaft mit Charme. Auf dem Weg überquerten wir die Bundesstaatengrenze nach New Mexico. Gegen Abend kamen wir in unserem Quartier in Las Cruces an.

Las Cruces - 23.09.2017


Der heutige Tag stand unter dem Titel 'White Sands National Monument'. Von Las Cruces, unserem Hotelstandort, waren es ca. 84 km zum National Monument. Wir fuhren durch eine unheimlich weite Steppenlandschaft, so was kann man sich bei uns gar nicht vorstellen. Man meint es gibt kein Ende mehr und weit und breit ist fast niemand, ein paar Auto oder in der Ferne blitzende Häuser.

Wir kamen an einer Raketen-Testbasis des Militärs vorbei. Es stand groß das Wort 'Museum' an der Autobahn, doch als wir hin kamen durften wir nicht hineinfahren, weil wir keine Amerikaner waren.

Das National Monument besteht aus wunderschönen weißen Dünen, jedoch nicht aus Sand, sondern aus Gips. Im Besucherzentrum informierten wir uns bei einer Vorführung über die Entstehung der Dünen. Diese sind einmalig auf der ganzen Welt.

Auch hier gab es wieder einen Rundweg zu fahren, zuerst auf Teer, dann auf Sand. Mittendrin wurde ein Spazierweg auf Stegen angeboten. Die Sanddünen waren einzigartig und viele Yucca Palmen waren mitten in den Dünen. Wir waren wieder mal begeistert von der wunderbaren Landschaft und fasziniert, weil wir so was noch nicht gesehen hatten.

Nach dieser einzigartigen Sehenswürdigkeit fuhren wir nach El Paso. Dorthin überquerten wir die Bundesstaatengrenze nach Texas. El Paso liegt an der Grenze zu Mexiko und man sieht in der Ferne die mexikanische Fahne wehen. Wir fuhren ins Stadtzentrum, wo aber nicht viel geboten war. Eine Hauptstraße mit vielen Bekleidungsgeschäften mit billigen Waren aus Mexiko. Wir hielten uns hier nicht lange auf, drehten nur noch einige Runden, um einen kleinen Eindruck der Stadt zu bekommen. Es war gar nicht viel los, z. T. waren wenige Menschen unterwegs und das an einem Samstag und in einer Millionenstadt.

Fahrt nach Santa Fe - 24.09.2017


Das Ziel des heutigen Tages war Santa Fe. Der Weg führte uns wieder entlang der unendlichen Weiten des Westens bis zur Stadt 'Truth or Consequences'. Zu deutsch: Wahrheit oder Konsequenzen. Wie eine Stadt so heißen kann, ist mir unerklärlich. Das Motto der Stadt jedoch passte heute gut, denn im dortigen McDonald ließen wir uns über das Internet über die Wahlergebnisse in Deutschland informieren. Na ja, was soll ich sagen - wie erwartet halt!

Nächster Halt war die Großstadt Albuquerque. Wir fuhren ins Stadtzentrum, wo wir die Central Avenue entlang spazierten. Es war jedoch fast nichts los und viele Geschäfte waren zu, so machten wir uns bald wieder auf den Weg. Albuquerque ist bekannt für sein jährliches Ballon-Festival, an dem Hunderte von Heißluftballons gleichzeitig in die Luft gehen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir Santa Fe. Heute haben wir eine ganz besondere Unterkunft, das Silver Saddle Motel. Ein Motel der alten Generation im Cowboy-Stil - an der Wand hängen Cowboystiefel! Einfach urig.

Wir erkundeten heute noch die Stadt, deren Häuser im spanisch/indianischen Stil erbaut sind. Schaut wirklich ganz toll und interessant aus. Es gibt viele Geschäfte mit indianischer Kunst und Schmuck. Der Türkis ist hier sehr populär und wird in den indianischen Schmuckstücken viel verarbeitet. Abends gingen wir in einem noblen Restaurant zum mexikanisch Essen und ließen dann den Abend mit einem Spaziergang durch die Straßen von Downtown Santa Fe ausklingen.

Santa Fe - 25.09.2017


Unser Ziel heute war das Bandelier National Monument, ein großes Gebiet der früheren Pueblo Indianer, in dem Felsenwohnungen und Ritualplätze noch vorhanden sind. Wir fuhren zuerst zum Besucherzentrum, von wo aus ein Shuttlebus zum Ausgangspunkt der Besichtigung fährt.

Im Besucherzentrum sahen wir uns noch eine Dokumentation an, dann marschierten wir Richtung Felsenwohnungen der Indianer. Das war sehr interessant, vor allem auch die wunderbare Umgebung und die Kultstätten.

Nach dem Besuch des Bandelier N.M. fuhren wir weiter nach Los Alamos. Vielleicht ist das irgendjemanden ein Begriff. Hier wurde in geheimen Labors und Einrichtungen die Atombombe entwickelt. Auch heute ist da noch das 'Department of Energy', also das Energie-Department des Staates mit Geheimhaltungsstufe. Wir mussten eine Passkontrolle durchlaufen, um in den Ort zu kommen. Dort besuchten wir das 'Bradbury Museum of Science', ein Wissenschaftsmuseum, in dem über die Entwicklung der Atombombe berichtet wurde und Prototypen der Atombomben 'Fat Man (Nagasaki)' und 'Litte Boy (Hiroshima)' ausgestellt waren. Wir sahen auch eine Dokumentation, die sehr interessant war.

Nach dem Besuch des Museums fuhren wir noch in die Berge, entlang einer Route mit vielen schönen Aussichtspunkten. Das war mal wieder Bären-Gebiet, aber was sahen wir: einen Puma, der über die Straße sprang und dann in den Abhang hinein. Na, wandern möchte ich da wirklich nicht.

Wir fuhren über die Bergkette der Jemez Mountains, kamen in das Grande Valle, einem Vulkankrater, durch Indianerreservate und bestaunten wieder mal wunderbare rote Berge.

Fahrt nach Whites City - 26.09.2017


Heute Früh verließen wir Santa Fe mit ein wenig Wehmut. Die Stadt hat es uns angetan. Sie ist schön, sauber, romantisch, ursprünglich und man fühlt sich einfach wohl. Doch hilft nichts - die nächste Etappe stand an.

Wir fuhren in Richtung Süden und machten nach vielen Meilen einsamer Strecke Halt in Roswell. Wer Roswell nicht kennt, hier ein paar Informationen: Roswell wurde bekannt wegen eines angeblichen UFO-Absturzes, der in der Nähe stattfand und von der dortigen Roswell Army Air Field Behörde untersucht und aufgearbeitet wurde. Man nimmt an, dass ein außerirdisches UFO mit 3 Aliens abgestürzt sei. Dazu gibt es auch Zeugen, aber die Wahrheit wurde scheinbar immer vertuscht. In Roswell gibt es ein UFO-Museum und Research Center. Dorthin fuhren wir und versuchten Fakten über den sogenannten Absturz zu finden. Es war echt interessant, die ganz Zeitlinie über den Absturz, die Untersuchungen, Angaben von Zeitzeugen usw. zu lesen und das Ganze ein wenig nachzuvollziehen. Im Museum gibt es auch Berichte über angeblich von UFOs entführte Personen, Alien-Kartoons, ein UFO mit Aliens, usw. - manches war echt lustig dargestellt, aber es waren auch interessante Informationen zu lesen. Im Ort selbst mussten wir schmunzeln, denn Banken, Geschäfte und Hotels sind auch auf den UFO-Hype aufgesprungen und haben überall UFOs oder grüne Männchen stehen.

Auf dem weiteren Weg fuhren wir wieder unzählige Kilometer durch die unendlichen Weiten des Landes. Manchmal stoppten wir in Orten, da wollten wir nicht einmal aussteigen, so verkommen waren diese. Diese Dörfer in der Pampa, da meint man gar nicht, da könnte einer leben. Es gab auf dem Weg auch viele Ölfelder mit Bohrtürmen und Pumpen.

Am späten Nachmittag sind wir in White's City, New Mexico, angekommen. Hier ist das Tor zum Nationalpark 'Carlsbad Caverns'. Zur Dämmerung fuhren wir in den Park, um uns ein besonderes Spektakel anzusehen, nämlich den sogenannten Batflight (Flug der Fledermäuse). Diese kommen zur Dämmerung aus der Höhle. Von den Nationalpark-Rangern wird dieses Event jeden Tag erklärt und dann der Flug der Tiere beobachtet. Wir waren kaum dort, dann ging es schon los. Tausende Fledermäuse kamen aus der Höhle geflogen und bewegten sich in Scharen und Gruppen in den Himmel. Sie fangen dann an zu jagen und kommen in der Nacht wieder in die Höhle zurück. Das war schon sehr interessant, aber es war auch eiskalt.

Fahrt nach Texas - 27.09.2017


Heute gibt es nicht viel zu berichten.

Wir sind morgens zur Carlsbad Höhle hingefahren und die Aufzüge waren nicht in Betrieb. Wir hätten ziemlich lange bergab und bergauf gehen müssen, um zur Höhle zu gelangen und dann die ganze Strecke wieder zurück. Das häätte zu lange gedauert, so haben wir dort nur eine Dokumentation und eine Ausstellung im Besucherzentrum angeschaut. Es begann auch schon am frühen Morgen zu regnen und es hörte bis abends nicht mehr auf. Sehr ungemütlich das Wetter.

Wir hatten heute eine ziemlich lange Fahrtstrecke zu bewältigen, so kamen wir ganz schön erledigt im heutigen Quartier an. Wir fuhren durch Texas entlang von Pekannuss-Plantagen, Baumwoll- und Ölfeldern. Es wimmelte nur so von LKWs und Öltransportern, hier gibt es viel Fracking. Manche Orte sehen sehr trostlos aus.

Unser heutiger Standort ist Junction in Texas, morgen fahren wir nach San Antonio. Hoffentlich wird das Wetter besser.

Fahrt nach San Antonio - 28.09.2017


Ein Blick aus dem Fenster am Morgen machte uns klar, dass wieder Regen angesagt ist. Doch wir nutzten das trotzdem gut. In San Antonio fuhren wir erst einmal zum Historic Market Square (Historischen Markt). Der war größtenteils in Hallen und die Fußgängerzone war wunderbar mit schönen Fahnen geschmückt. Wir sahen uns um und probierten dann noch eine mexikanische Spezialität 'Churros', eine Art Schmalzgebäck mit Karamellsoße.

Am späten Nachmittag checkten wir im Best Western Historic Travelers ein. Das Hotel ist neu renoviert und echt super.

San Antonio - 29.09.2017


Heute verbrachten wir den ganzen Tag in San Antonio. Morgens schien das Wetter schlecht, aber es beruhigte sich und obwohl es anfangs nieselte, wurde es besser und besser. Als wir unser Touristenprogramm beendet hatten, fing es wieder an zu regnen. Glück gehabt!

Zuerst besuchten wir den berühmten Alamo, der im 18. Jahrhundert als katholische Missionsstation und später militärisch genutzt wurde. Heute ist das Gebäude ein Museum. Rundherum ist noch ein Park mit verschiedenen Gebäuden, in denen Ausstellungen und Videos präsentiert werden. Wir spazierten herum und schauten uns alles genau an.

Anschließend gingen wir weiter zum für San Antonio bekannten 'Riverwalk'. Ein durch San Antonio führendes Flüsschen wurde ausgebaut und mit Kanälen und Brücken durchzogen. Die Ufer sind sehr schön bepflanzt und ausgebaut für Fußgänger. Entlang sind viele Restaurants, kleine Wasserfälle, Bänke zum Ausruhen usw. - wirklich ein Idyll. Wir entschieden uns eine Kanalfahrt mit dem Boot zu machen, so konnten wir in kurzer Zeit viel sehen. Anschließend hielten wir uns am 'Riverwalk' relativ lange auf, aßen in einem mexikanischen Restaurant und beobachteten die Leute. Es gleicht ein wenig Venedig mit den Brücken und Kanälen.

Gegen Abend machten wir uns nochmals auf den Weg, diesmal zum höchsten Aussichtspunkt der Stadt, dem 'Tower of the Americas' mit 176 m Höhe. Es gibt dort eine Bar, ein Restaurant und eine Aussichtsplattform. Wir entschieden uns für die Bar, denn zur 'Happy Hour' gab es günstige Cocktails und da leisteten wir uns gleich zwei - und die schmeckten super.

Fahrt nach Galveston - 30.09.2017


Bei strahlendem Wetter verließen wir heute San Antonio, nachdem wir nochmals eine kleine Stadtrunde gedreht hatten.

Es stand uns wieder eine lange Fahrtstrecke bevor (ca. 400 km). Houston war unser Ziel. Bevor wir ins Zentrum fuhren, schauten wir uns noch das Bierdosenhaus an, das in einem Wohngebiet lag. Interessant, aber nicht so was besonderes. Dann machten wir uns auf zur 'The Galleria', einem Nobelkaufhaus im edlen Viertel River Oaks. Hier standen Villen wie in Beverly Hills. Im Kaufhaus gab es Gucci, Prada usw. - wir wollten hin, um die allseits bekannte 'Water Wall' zu sehen. Diese ist einige Meter vom Kaufhaus entfernt. Die Wasser-Wand war was Besonderes und viele genossen dort den kühlen Wasserhauch.

Anschließend fuhren wir in die Stadt hinein. Rundherum ewiger Verkehr, tausend Straßen, unten und oben, 10-spurige Stadtautobahn - da ist man echt froh, wenn man an Ort und Stelle kommt. Erhard fuhr direkt ins Zentrum. Wir kurvten einige Straßen auf und ab. Die Innenstadt ist ganz schön, sauber, irgendwie aber eng. Von Hurrikan-Schäden war nichts zu sehen, alles alltagsmäßig wie gehabt.

Nach diesem kurzen Intermezzo ging's weiter zu unserem Quartierstandort Galveston. Galveston liegt direkt am Golf von Mexiko. Es war heute sehr warm, schwül und sonnig. Warmer Wind. Einfach schön. Wir fuhren die Strandpromenade auf und ab, aßen dann bei Benno's Cajun Seafood. Ich bestellte frische rote Krabben aus der Galveston-Bucht. Ich kämpfte mit den Riesenkrabben, musste hämmern, um zum Fleisch zu kommen. War ganz schön Arbeit, aber erfolgreich.

Ein wunderschöner Sonnenuntergang unter Palmen ließ den Tag ausklingen.

Galveston - 01.10.2017


Wir besuchten heute das Johnson Space Center der NASA in Houston/Webster. Wir nahmen uns den ganzen Tag Zeit und machten alles mit, was es zu sehen gab. Erst unternahmen wir eine Tour durch das Gelände zum Ausbildungszentrum der Astronauten und zum Raketenpark mit der Saturn V Rakete, die bei Mondlandungen eingesetzt wurde. Eine zweite Tour führte uns ins Kontrollzentrum der NASA, das immer aktiv ist und momentan die ISS überwacht. Als wir dort waren, flog die ISS gerade über Südaustralien, das konnte man sehen.

Wir bekamen interessante Informationen über das bisherige Raumfahrtprogramm, Mondlandungen bis Apollo 17, Spaceshuttle-Missionen und natürlich zum aktuellen Projekt 'Flug zum Mars', das vorbereitet wird und bei dem 2018 bereits die ersten Tests durchgeführt werden.

Das Space Center ist sehr weitläufig und gut aufgebaut. Es gibt Vorträge, Fahrten und Videodokumentationen, Ausstellungen und Infostände. Wir haben Gestein vom Mond gesehen, wie es zur Untersuchung aufbereitet wird, wir konnten Gestein vom Mars und von Asteroiden betrachten, aktuelle Daten über den Mars und die Mars-Mission erfahren. Alles war sehr informativ und interessant. Ein gelungener Tag!

Abends fuhren wir noch ein wenig durch den Ort Galveston. Wir erkundeten den Strand, die neu gebauten Luxushäuser auf Stelzen, die Strandpromenade. Zum Schluss genehmigten wir uns noch einen Cocktail an der Strandbar von 'Float'.

Galveston nach Lafayette - 02.10.2017


Wir haben Galveston verlassen und sind dann per Fähre Richtung Lafayette aufgebrochen. Es ging lange Zeit am Meer entlang und dann Richtung Norden. Dabei haben wir die Bundesstaatengrenze von Texas nach Louisiana überquert.
Lousiana war in früherer Zeit französisch und hat eine lange und sehr intensive Geschichte auch bezüglich der Sklaverei. Hier gibt es viele dunkelhäutige Menschen, viele alte Menschen sprechen noch französisch. Im Gebiet von Lafayette ist 'Cajun' angesagt - das ist eine Art Lebensstil, Musik und Essen. Im Bereich New Orleans ist alles mehr 'Creolisch'.

Abends sind wir im Holiday Inn in Lafayette eingecheckt, ein ziemlich neues Hotel mit wunderschönen Zimmern. Leider konnten wir das nicht genießen, da Erhard am Abend ins Krankenhaus musste.

Lafayette - 03.10.2017


Erhard im Krankenhaus!

Lafayette - 04.10.2017


Erhard im Krankenhaus!

Lafayette - 05.10.2017


Erhard wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen. Die letzten Tage war nicht einfach, doch jetzt scheint wieder alles ok. zu sein. Wir können die Reise fortsetzen.

Wir haben uns nachmittags ausgeruht. Abends wollte Erhard unbedingt mit mir in ein Cajun-Restaurant mit entsprechendem Essen und Live-Musik. Das war sehr interessant und das Essen sehr gut.

Louisiana ist irgendwie ein wenig wie Bayern. Der Süden der USA halt. Viele Menschen sind hier sehr religiös, sehr hilfsbereit und freundlich. Der Staat selber scheint aber ärmlicher zu sein als die anderen und ist auch nicht so 'sauber' aufgeräumt. Die Leute haben einen totalen Slang drauf, aber sind unheimlich hilfsbereit.

Auch wenn ein Krankenhausaufenthalt nicht das ist, was man sich im Urlaub wünscht, so habe ich doch vieles gelernt und erleben dürfen. Ich habe Menschen vorgefunden, die unabhängig von ihrer Hautfarbe, immer freundlich und hilfsbereit waren - der Taxifahrer meines Vertrauens, der junge kompetente Arzt Dr. Steen, Schwester Stacey und Stormy, die tollen Angestellten im Holiday Inn, die vielen Angestellten im Krankenhaus, usw. Ich habe erfahren, wie das Krankenhauswesen hier funktioniert. Es ist ähnlich wie bei uns, doch es gibt viel mehr Angestellte, die für die Patienten zuständig sind. Es gibt keine Krankenakten, sondern die Schwestern haben rollende Computer dabei, die das Armband des Patienten immer einscannen und dann elektronisch notieren, was gemacht wird. Alle besonderen Medikamentengaben müssen von einer zweiten Person kontrolliert werden (4-Augenprinzip).

Andererseits hab ich auch noch nie im Leben so dicke Menschen gesehen wie hier, viele haben oft etwas zu essen oder trinken in der Hand, das gibt's bei uns eigentlich nicht.

Nun ja, so kann man auch aus Notsituationen lernen. Besten Dank auch an den ADAC-Notfallservice, der sich laufend bei mir gemeldet und nun die Kostenrechnung abwickelt. Super Service!

Morgen können wir unsere Reise, wie geplant, weiterführen - hoffentlich ohne Zwischenfälle.

Lafayette nach Slidell - 06.10.2017


Nach dem Frühstück verließen wir Lafayette und machten uns direkt auf den Weg nach Avery Island. Dort befindet sich die Firma der weltbekannten Marke 'Tabasco' von McIlhenny. Wir haben uns Tickets für eine Tour gekauft, die wir alleine nach unserer Geschwindigkeit machen konnten. Dabei haben wir mehrere Stationen der Produktion des Tabascos durchlaufen - vom Anbau bis zur Abfüllung. Das war sehr interessant! Als wir die Abfüllanlage besuchten, war der Stand vormittags bei 177 480 produzierten Flaschen an diesem Tag. Wir konnten diverse Proben von Soßen testen. Die Besichtigung war äußerst interessant.

Wir setzten unsere Fahrt Richtung Oak Alley Plantage fort, entlang des Mississippi und vorbei an vielen Zuckerrohrplantagen. Ursprünglich hatten wir ja hier eine Nacht auf der Plantage gebucht, mussten aber absagen, weil Erhard ins Krankenhaus kam. Wir machten eine Plantagenhaus-Tour und gingen dann draußen noch herum. Es hatte sich nicht viel verändert, der Charme dieses Ortes ist immer noch gegenwärtig.

Von Oak Alley aus ging es dann weiter Richtung New Orleans. Hier waren wir schon im Sumpfgebiet und die Autobahn Richtung New Orleans ist kilometerlang auf Stelzen gebaut. Es ist schon ziemlich aufregend durch New Orleans im Feierabendverkehr auf der 5-spurigen-Autobahn dahin zu fahren.

Slidell nach Panama City Beach - 07.10.2017


Gestern Abend gab es noch im Wetterkanal die Ansage, dass ein Tropensturm, später Hurrikan Nate, auf die Golfküste zukommt. Nun ja, das hat uns jetzt grade noch gefehlt!

Wir standen früh auf und fuhren zügig entlang der Küste, die noch sehr ruhig schien. Es war ein wenig bewölkt, aber sonst nichts. Wir durchquerten Alabama, Mississippi und kamen dann nach Florida. In Gulfport und Biloxi (beide in Mississippi) wurden Veranstaltungen abgesagt, das bekamen wir mit, weil ein Oldtimertreffen ausfiel und viele dann mit ihren Schätzchen weiterfuhren. Obwohl das Columbus-Tag-Wochenende hier ist, waren in dieser Gegend die Straßen leer gefegt, manche verschlugen die Fenster mit Spanplatten, vor vielen Türen lagen Sandsäcke.

Als wir weiter nach Panama City, FL kamen, war davon gar nichts mehr zu spüren. Hotels und Restaurants voll, keine besonderen Vorkommnisse. Wir fuhren entlang der Küste und schauten eine Weile den Meereswellen zu. Man merkte schon, dass sie immer stärker wurden und der Wind ganz schön blies. Es war sehr warm und schwül, abends hatte es noch 27 Grad und ca. 90% Luftfeuchtigkeit.

Mal schauen, was noch weiter wird. Wir sind auf jedem Fall in unserem Hotel sicher untergebracht. Morgen wird es halt viel regnen und stürmen. Warten wir's ab.

Panama City Beach nach Weeki Wachee - 08.10.2017


Am Morgen fuhren wir nochmals in Panama City auf und ab und beobachteten auch das ungestüme vom Hurrikan aufgewühlte Meer. Der Wind ging noch stark und es regnete böartig, ein paar Palmenwedel lagen herum, Mülltonnen waren umgeweht, Zäune und Zelte eingestürzt, doch sonst war gar nichts. Hurrikan Nate machte uns gar nichts aus. Gott-sei-Dank!

Unsere Fahrt ging dann stundenlang die Golfküste entlang, durch Pinienwälder, kleine unwirtliche Dörfer, an Stränden entlang. Wir erreichten Apalachicola, wo wir schon einmal waren, der kleine Ort hatte sich gut entwickelt und ist mehr auf Tourismus eingestellt. Am Meer entlang kam ein Ort nach dem anderen. Wir erinnerten uns an eine Begebenheit letztes Mal. Ein etwas wild aussehender Mann verkaufte am Straßenrand gekochte Erdnüsse, er hatte in einer alten Bruchbude einen Kocher und brachte dann die gekochten Erdnüsse heraus. Er hat ein fröhliches Lachen und war sehr gesprächig, wir kauften ihm die Erdnüsse ab und freuten uns, dass er wenigstens versucht, was zu tun, um sein Leben in den Griff zu kriegen. Die Erdnüsse schmeckten grauenhaft, aber wir freuten uns, eine gute Tat getan zu haben.

Und stell sich einer vor: ich fuhr heute die gleiche Straße entlang, am selben Straßenabschnitt steht ein Pavillon mit Tisch und Stühlen und Werbetafeln 'gekochte Erdnüsse' und ein Mann mit Hut und Hund. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, es war ER!!!! Wir fuhren zu ihm hin und Erhard stieg aus - der Mann sagte: Ich kenne dich. Du warst vor ein paar Jahren schon mal da. Ich stieg auch aus dem Auto und es gab ein großes 'Hallo'. Er sagte, er erkannte uns sofort wieder. Wir kauften dann wieder Erdnüsse und unterhielten uns. Doch etwas hatte sich verändert. Er sah gepflegt aus, hatte einen Hut auf und ein Hemd mit der Stickerei: 'Eddie, the Peanutman'. Er hat sogar ein Facebook-Account. Dann hat er ein Foto von uns gemacht und er will es auf Facebook einstellen - seine deutschen Stammgäste, sagte er. Wir haben uns alle gefreut über das Zusammentreffen und haben versprochen, wenn wir wieder mal in der Gegend sind, dann kommen wir vorbei.

Auf dem Weg haben wir noch in Chiefland gegessen, wir haben in einem privat geführten Italienisch-Griechischen Lokal gespeist - griechischen Salat und Spaghetti Bolognese. Endlich mal was Unfrittiertes! Wir haben geschlemmert und stell sich mal einer vor, die Rechnung war nur 18 Dollar. So gut und günstig haben wir schon lange nicht mehr gegessen.

Ein erfreulicher Tag geht zu Ende. Uns geht es beide gut. Heute sind wir im Motel 6 in Weeki Wachee eingetroffen.

Weeki Wachee nach Naples - 09.10.2017


Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Weeki Wachee Meerjungfrauen-Event gleich gegenüber unserem Motel 6. Erhard kannte das schon und wollte mir den kleinen Park mit den entsprechenden Attraktionen zeigen. Zuerst schauten wir uns die Reptilienshow an - Schlangen, Schildkröten und ein Alligator war hier zugegen. Den Alligator konnte man streicheln, hab's natürlich gemacht - aus sicherer Entfernung. Anschließend machten wir eine Bootstour entlang des Weeki Wachee Rivers, der ganz klar ist und 99,8 % sauberes Wasser enthält, besser wie ein abgefülltes Tafelwasser. Höhepunkt des Besuchs im Park war das Mermaid-Theatre, in dem das Stück die kleine Meerjungfrau bei echter Kulisse im Wasser gespielt wurde. Das war echt einzigartig und sehr schön anzusehen!

Da wir wieder eine lange Fahrtstrecke hatten, sputeten wir uns und fuhren eine Weile an der Küste entlang und zwar die alte US 19, die früher viele Urlauber benutzt haben. Heute gibt es ja die Autobahnen, die die Leute schnell ans Ziel bringen, die aber eben nicht an der Küste entlang gehen und den Flair der alten Route nicht wiedergeben. Wir fuhren durch viele Orte mit kleinen ganz süßen Geschäften, ursprünglichen Restaurants und ich wollte unbedingt noch in ein 'Pawn'. Dies ist ein Pfandhaus und da gibt es hier in USA genügend. Ich wollte einfach mal sehen, was es dort so gibt. Wir gingen hinein und ich staunte nicht schlecht - echten wertvollen Schmuck mit Diamanten, Uhren, Gartengeräte, Porzellan, Gitarren, Waffen - wir fanden sogar einen Bierkrug aus Deutschland. Wir kauften nichts, doch beim nächsten Besuch hier in den Staaten werden wir bestimmt mal das eine oder andere 'Pawn' aufsuchen. Wir kauften heute auch bei Aldi ein - der ist hier in Florida des öfteren vertreten und hat auch deutsche Produkte - Choceur, Moser Roth und Schogetten.

Wir passierten die bekannten Orte Sarasota, Ft. Meyers, Cape Coral und Naples - abends trafen wir schon bei Dunkelheit hier in den Everglades ein. Wir haben ein Hotel mitten in den Sümpfen - es ist tierisch schwülwarm und man hört - sssssssssssrrrrrr - Mücken überall. Wir haben auch bemerkt, dass ab Naples viele Hurrikan-Schäden sind. Straßenschilder und viele Bäume sind umgeknickt, Äste liegen herum.

Nun, die letzten Tage sind angebrochen. Wir müssen uns hier noch vor Pumas, Krokodilen und Bären in Acht nehmen.

Napels - 10.10.2017


Unseren letzten Tag wollten wir gut nutzen und so machten wir uns morgens schon auf den Weg zu einer Airboat Tour. Wir entschieden uns für Erv's Tour, der gleich bei uns in der Nähe seinen Standort hatte. Wir stiegen in ein Airboat, wie man es oft im TV sieht, wenn Filme über die Everglades gezeigt werden. Dann ging es 1 Stunde in die Mangroven. Es war echt herrlich! In aller Früh hatte es schon ca. 30 Grad, die Luft war ganz warm und so düsten wir durch die Sümpfe der Everglades. Wir sahen Vögel, Mangrovenwälder, Mangroventunnel und natürlich einen Alligator, der ganz nah ans Boot kam. Der Airboat-Kapitän erzählte viel über die Mangroven, die ja nur ca. 1 Meter tief sind. Der Hurrikan hatte auch hier seine Schäden hinterlassen.

Anschließend fuhren wir nach Everglades City, denn dort hatte Erv noch einen Boardwalk entlang der Mangrovenwälder und Alligatoren im Gehege. Wir schauten uns das natürlich alles an. Es war brütend heiß und es roch nach Sumpf! Zu meiner Freude konnte ich heute mit einem Alligator kuscheln. Er war ganz zahm. Der zuständige Wärter sagte zu mir: Wenn er dich beißt, dann beiß einfach zurück! Guter Ratschlag! Alligatoren sind sehr weich, fühlen sich ganz elastisch an - wären eine schöne Handtasche.

Nach dem Alligatortreffen fuhren wir noch durch die Stadt. Es war erschreckend!! So was haben wir noch nicht gesehen. Der Hurrikan Irma hat hier grausam gewütet. Fast vor jedem Haus lag Müll - Kühlschränke, Möbel, umgefallene Palmen usw. Die Leute ohne gemauertes Haus, die meist in Mobile Homes leben, hat es hart getroffen. Auch die, die die untere Etage ausgebaut hatten, denn hier wurde alles überschwemmt. Seit einiger Zeit gibt es die Vorschrift, dass Häuser am Wasser künftig auf Stelzen gebaut werden müssen.

Nachmittags war Koffer packen angesagt. Es passt so grade mal alles hinein, inklusive der Souvenirs, aber der Platz ist immer knapp. Entspannt konnten wir dann noch nach Naples fahren. Erhard zeigte mir die noblen Wohngegenden, den Strand und Tin City. Diese bestand aus früheren Fischerhallen und dort sind nun kleine nette Geschäfte mit allen möglichen Angeboten, auch Restaurants. Hier probierten wir noch frische Shrimps. Mittags gab es ja schon Alligatorfleisch, das wie Hühnchen schmeckt. Auch in Naples sind überall in den Straßen Berge von Müll, hauptsächlich Palmen und andere umgefallene Bäume. Das ist echt tragisch, doch die Reichen haben schon wieder Firmen beauftragt, die die Gärten herrichten und die Straßenreinigung fährt herum und sammelt Schutt ein. Die Energiebeauftragten reparieren Leitungen - es muss wieder weitergehen.

Gegen Abend machten wir uns auf zum Strand, um den Sonnenuntergang zu sehen. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und genossen die wunderschöne Atmosphäre. Viele Leute waren jetzt am Strand unterwegs. Es wehte eine leicht kühle Brise und wir wateten ins Meer hinein und sammelten noch Muscheln. Hierzu gibt es keine Fotos, denn die Batterie war alle!

Ein gelungener letzter Tag! Morgen geht's wieder auf nach Hause!

Flug nach München - 11.10.2017


Heute geht es wieder nach Hause! Auf dem Weg zum Flughafen fuhren wir noch an Amerikas kleinstem Postamt vorbei. Es steht mitten in den Sümpfen am Tamiani Trail. Wir durchquerten die Everglades und sahen viele deutsche Fahnen. Ja, die Deutschen sind hier überall - ein bisschen wie Mallorca!

Wir sind im Flughafen Miami eingetroffen und mit der Rückgabe des Autos gab es keine Probleme. Wir sind insgesamt 5143 Meilen gefahren - das sind 8240 km! Wow, das ist Höchstleistung - soviel sind wir noch nie gefahren!

Gott-sei-Dank, Airberlin fliegt! Wir haben unsere Bordkarten, die Maschine aus Deutschland hat Verspätung. Hoffen wir noch, dass wir gut nach Hause kommen.

Good-bye America! Welcome Germany!

Bis bald.
Petra und Erhard